Anstelle eines abgebrannten Wohngebäudes am Kolinplatz soll ein Haus mit Wohngemeinschaften für junge Menschen entstehen. In der Altstadtzone besteht die Herausforderung im reflektierten Umgang mit dem Bestand sowie darin die Bestimmungen des Altstadtreglements einzuhalten.
Das Projekt orientiert sich städtebaulich und volumetrisch-proportional stark an der ehemaligen Bebauung des Grundstücks. Dies trifft sowohl für den Verlauf des Sockelgebäudes, das Zurücktreten des Hauptbaukörpers und für die Ausrichtung des Giebels zu.
Die regelmässige Reihung der Fenster sowohl zur Grabenstrasse wie auch zur Kirchenstrasse entspricht dem Prinzip der Fassadengliederung der angrenzenden Gebäude. Die Dachgauben setzen die regelmässige Ordnung der Fassade fort, wobei durch die zweireihige Anordnung eine subtile Verfremdung entsteht. Es entsteht im Dach eine starke Verwandtschaft zur Fassade: das Dach mit seinen Gauben wird selbst zur Fassade. Die gebrochen weisse Putzfassade mit grauen Fenstergewänden passt sich perfekt, fast Camouflage artig in die Umgebung ein.
Sehr bewusst wird in einem Kontext von typisierten historischen Gebäuden auf eine unprätentiöse, typisierte Gesamterscheinung gesetzt. Die Dimension des Baukörpers ist trotz des angespannten Raumprogramms feingliedrig proportioniert. Es nicht nur um ein Haus, sondern es wird mit Bewusstheit am Ensemble gearbeitet. Insgesamt tritt das Autorenhafte hier zu Gunsten des Kontextes zurück.
Zug I ZG I CH
Wettbewerb: Stadt Zug
2. Rang Pillai Wiedensohler Architekten
2012
GF 1´564 m²
Label Energiestadt